Vianne in Blanes, Spanien // Abschlussbericht

Bon Dia,

das ist jetzt der letzte Bericht den ich schreibe, und tatsächlich bin ich auch seit 4 Tagen wieder in Deutschland. Ankommen hier war erstmal ganz schön viel, es fühlt sich noch ein bisschen surreal wieder hier zu sein und die ganze Welt in Katalonien zurückzulassen mit dem Wissen, dass sie nie wieder so zurückkommen wird. Und trotzdem ist es auch mal wieder schön in Deutschland zu sein und alle Menschen hier wiederzusehen. Irgendwie noch alles so wie vorher.

Jetzt aber endlich zu der Zeit in Katalonien. Der letzte Bericht den ich geschrieben habe war Anfang April, also geht’s jetzt vor allem um die Monate April Mai und Juni.

Erstmal war ich im April eine Woche im Urlaub: erst in Madrid, dann in Alicante und ganz am Ende noch in Murcia. Es waren alles schöne Stops und vor allem am Ende habe ich noch eine Freundin von einem der Seminare besucht. Es war auch interessant mal andere Teile Spaniens zu sehen als Katalonien, weil es sich dort doch auch anders anfühlt. Das eindrucksvollste Erlebnis der Reise war aber die Rückfahrt: An dem Tag meiner Rückfahrt war auf der ganzen iberischen Halbinsel (Spanien und Portugal) ein riesiger Stromausfall. Deswegen blieb auch mein Zug mitten auf der Strecke stehen. Es war ein riesiges Chaos und ich war erst 24h später wieder in Blanes. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis, ich glaube ich war noch nie so froh wieder in Blanes zu sein.

Im April und Mai war ich viel beim Volleyball und es fing dann auch irgendwann die Zeit an, wo ich fast jeden zweiten Tag im Meer baden gegangen bin. Das war echt toll, und auch zu Schnorcheln und nach Fischen zu gucken haben wir für uns entdeckt.

Als mein Volleyball dann Ende Juni in die Sommerpause gegangen ist, habe ich noch einen Aquarellmalkurs angefangen. Das war auf jeden Fall auch noch mal ganz lustig.

Ansonsten habe ich noch einige Wochenenden in Barcelona verbracht und war tatsächlich noch auf zwei weiteren Konzerten, einmal eine Band aus Madrid und einmal eine Sängerin aus Girona, also wirklich nicht weit von Blanes. Beides habe ich sehr genossen.

Eine weitere Sache die ich in diesen letzten Monaten noch gemacht habe war das Mithelfen in der Organisation Blanes Solidari. Blanes Solidari hilft geflüchteten Menschen, die in Blanes ankommen. Dort habe ich vor allem bei Kochabenden mitgemacht und auf Veranstaltungen geholfen.

Je mehr es dann Sommer wurde, desto öfter gab es dann in Blanes auch am Wochenende Stadtteilfeste und auch andere Feste, wie Flamencofeste oder am Ende dann noch St Joan, den Tag des Patrons von Katalonien. Das war immer lustig und viel Party, vor allem habe ich dann auch erst realisiert wie viele Menschen und auch junge Menschen eigentlich in Blanes wohnen. Dafür, dass in der kleinen Stadt im Winter echt quasi nichts los war, hat Blanes im Sommer echt viel Leben.

Zum Abschluss der Zeit haben wir dann auch noch mit den Menschen von der Arbeit eine Abschiedsfeier gemacht und mussten noch unsere Tour durch den Garten halten. Wir haben uns dafür das Thema Klimawandel im Garten ausgesucht und die Wochen davor viele Interviews mit verschiedenen Personen aus dem Garten gehalten. Ich war auch ganz schön aufgeregt davor, es hat aber alles am Ende gut geklappt.

Generell habe ich am Ende des Freiwilligendienstes gemerkt, wie das Leben einfacher wird, je besser man die Sprache spricht. Ich habe ja am Ende auf Spanisch gesprochen. Doch habe ich am Ende auch bereut den Katalanisch Kurs aufgehört zu haben. Denn einerseits habe ich dort verstanden wie wichtig die Sprache für die Menschen ist, aber auch wieviel mehr ich vielleicht auch mit einem Kurs gelernt hätte. Naja, jetzt ist es auch schon zu spät.

Ich habe mich für eine Teilnahme am ESK entschieden, weil ich mich nach dem Abi ausprobieren wollte und schon länger gerne mal in Ausland wollte. Es hat meine Perspektive auf jeden Fall sehr geöffnet und ich habe viele verschiedene Blicke auf das Leben kennengelernt. Ich habe auch so viel über Gärten und Pflanzen gelernt, was in mir wirklich nochmal eine neue Leidenschaft erweckt hat. Diese Zeit wird mir für immer in Erinnerung bleiben und ich glaube ich habe so viele so wichtige Dinge gelernt: alleine leben, sich an einem Neuen Ort integrieren, vor allem, wenn man die Sprache nicht/nicht fließend spricht, interkulturelles Lernen, Spanisch und ich glaube ich bin auch sehr daraus gewachsen.

Es hatte alles seine Hoch und Tiefpunkte und brauchte auch seine Zeit. Zwischendurch habe ich mich auch mal einsam und fehl am Platz gefühlt, doch am Ende hatte ich das Gefühl richtig angekommen zu sein.

Ich glaube zu den schönsten Momenten des Freiwilligendiensten gehören alle Momente in denen Menschen mich herzlich aufgenommen haben. Wo ich wie ein Teil des Lebens in Katalonien war und ich mich gefühlt habe als würde ich ganz selbstverständlich hier dazu gehören.

Am Ende hab ich mich aufjeden Fall richtig angekommen und integriert gefühlt in Blanes. Deswegen war es dann auch so schade zu gehen und all das Zurückzulassen. Ich vermisse schon jetzt den Garten, das Meer, die Menschen und auch die Sprachen.

Das wars dann wohl von mir,

Adeu, Vianne

Vianne verbringt ihren Freiwilligendienst bei Marimurtra Garden , ihr Projekt wird ko-finanziert von der Europäischen Union.

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