Marlene in Miercurea Ciuc, Rumänien // Abschlussbericht

Ich hätte nie gedacht, dass 6 Monate so schnell vergehen können. Bevor ich nach Rumänien aufbrach, fühlte sich ein halbes Jahr wie eine Ewigkeit an, aber die letzten Wochen haben sich eher wie sechs Tage angefühlt. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich die Tage vor meiner Abreise oft gezweifelt, ob das doch die richtige Entscheidung war, aber jetzt im Nachhinein bin ich auf jeden Fall sehr froh und dankbar über alles, was ich in den letzten 6 Monaten erleben durfte.

Mein Projekt habe ich über das ESK-Programm gefunden. Nach der Schule wollte ich erstmal ein Gap Year machen um einfach mal was anderes zu erleben und im Rahmen eines Freiwilligendiensts auch hilfreich zu sein und sinnvolle Aufgaben zu übernehmen. Es gibt ja sehr sehr viele Angebote und Websites für FSJs, an dem ESK hat mir aber gefallen, dass es eine sehr gute finanzielle Unterstützung für die Freiwilligen gibt und somit eigentlich alle Ausgaben gedeckt werden. Dadurch wird es auch für alle jungen Europäer möglich, Freiwillige/r zu werden.

Die ersten 4 Monate meines Projekts habe ich im Community-Projekt von der lokalen Organisation Care2Travel in Csikszereda gearbeitet. Was mir an unserem Projekt am besten gefallen hat, war die Vielfalt der Dinge, die wir ausprobieren durften: Wir haben im Büro von Care2Travel gearbeitet und haben die Social-Media-Konten mitgestaltet. Wir haben Englisch- und Deutschclubs sowie QuizNights für die lokale Community organisiert. Und wir haben den örtlichen Kindergarten besucht, sowie Nachmittagsprogramm für Kinder geleitet. Bei diesen Aktivitäten haben wir so viele tolle Menschen kennengelernt und es war schön zu sehen, wie wir etwas bewirkt haben, insbesondere bei den Kindern, die immer sicherer im Englischen wurden, aber auch bei den Erwachsenen auf Deutsch. Die letzten 2 Monate habe ich in Summercamps gearbeitet, da meine anderen Aktivitäten aufgrund der Sommerferien ausfielen (außer den QuizNights). Das hat mir auch total viel Spaß gemacht und es war immer schön mit der Zeit connections mit den Kindern aufzubauen. Natürlich war die Arbeit auch nicht immer nur angenehm, zum Beispiel fand ich die Vorbereitungsphasen immer etwas langweiliger als dann mit anderen Menschen zu arbeiten, aber im Allgemeinen hat mir meine Arbeit echt viel Spaß gemacht.

Meine schönsten Erinnerungen aus diesem halben Jahr habe ich aber vor allem meinen Mit-Freiwilligen zu verdanken. Mir gefiel die starke Freiwilligengemeinschaft sehr und es war cool, Freunde aus der ganzen Welt zu finden und gemeinsam Dinge zu unternehmen, wie Spiele zu spielen, zu kochen, zu reisen, Filme zu schauen und so weiter … Die vielen Reisen, die wir zusammen unternommen haben, werde ich auch noch sehr lange in guter Erinnerung halten. Ich habe in diesen sechs Monaten so viele Städte gesehen, dass ich sie gar nicht zählen kann, und es war wirklich die beste Art, das Land, in dem ich gelebt habe, zu entdecken. Und es hat mir nur wieder gezeigt, wie wenig ich vorher über Rumänien wusste, denn ich war jedes Mal aufs Neue überrascht über die Schönheit der Natur, die netten Menschen und tollen Städte.

Durch meine Arbeit habe ich so viele Dinge gelernt, nicht nur praktische Fähigkeiten wie soziale Kompetenzen oder Fähigkeiten im digitalen Bereich, sondern auch viel für mich selbst. Ich wurde selbstsicherer und besser darin, Verantwortung zu übernehmen oder offen auf neue Herausforderungen zuzugehen. Außerdem hat mir der Freiwilligendienst irgendwie gezeigt, dass ich auch in Zukunft gerne mit Menschen und in einem kreativen Bereich arbeiten möchte. Ich glaube außerdem, dass es mich nach dieser schönen Erfahrung, im Ausland zu leben, schon bald wieder aus Deutschland ziehen wird und ich kann mir momentan gut vorstellen, irgendwann einmal für eine längere Zeit im Ausland zu wohnen.

Ich habe kürzlich mit einer Freundin gesprochen, die ebenfalls ihren Freiwilligendienst abgeschlossen hat, und wir waren uns beide einig, dass es irgendwie unmöglich ist, jemand anderem den genauen Eindruck zu vermitteln, welche Auswirkungen Freiwilligenarbeit genau auf einen hat und welche schönen Erfahrungen man machen wird. Also letztendlich bleibt mir nur zu sagen: Es selber auszuprobieren, einen Freiwilligendienst zu machen, lohnt sich auf jeden Fall!

Marlene

 

Marlene verbrachte ihren Freiwilligendienst bei Care2Travel, ihr Projekt wurde kofinanziert von der Europäischen Union.