Marlene in Miercurea Ciuc, Rumänien // 1. Bericht

Sziasztok! Buna!

Ich bin Marlene, bin 19 Jahre alt, komme aus Heidelberg und wohne jetzt seit etwas mehr als 2 Monaten in Miercurea Ciuc, Rumänien, einem kleinen ungarisch-sprachigen Ort.

Einerseits kommt es mir so vor, als wäre ich erst gestern aus dem Flugzeug gestiegen und nach einer wilden 5stündigen Shuttlebusfahrt in Miercurea Ciuc angekommen. Auf der anderen Seite durfte ich schon so viele Sachen erleben, Menschen kennenlernen und Orte besuchen, sodass es sich so anfühlt als würde ich hier schon seit einer Ewigkeit wohnen.

„In Rumänien musst du aber aufpassen!“ oder „Hättest du dir nicht ein ungefährlicheres Land aussuchen können?“ waren Sätze, die ich vor meiner Abreise oft zu hören bekommen habe, wann immer ich von meinen bevorstehenden 6 Monaten erzählt habe. Nach den ersten Tagen hier in Rumänien ist mir aber sehr schnell klar geworden, dass alle Sorgen meiner Familie oder Freunden eigentlich unbegründet sind und vielen nicht bewusst ist, was für ein schönes und vielfältiges Land Rumänien wirklich ist. So oft schon habe ich erlebt, wie offen und freundlich die Menschen hier sind und „aufpassen“ musste ich bisher nur, dass ich nicht zu viele Lángos esse, eine sehr leckere ungarische Spezialität.

Natürlich gibt es hier Probleme, die so in Deutschland nicht so ausgeprägt vorhanden sind, wie zum Beispiel die generelle Armut des Landes, die hohe Population an Straßenhunden in manchen Orten oder kulturelle Schwierigkeiten vor allem bezüglich der Sinti und Roma Bevölkerung. Allerdings sind diese Punkte lange nicht so ausschlaggebend wie all die schönen Erlebnisse und netten Begegnungen, die ich bisher machen durfte.

Ich kann mich noch gut an meine ersten Tage hier in Miercuera Ciuc (oder Csíkszereda, was der ungarische Name des Ortes ist) erinnern. Die ersten zwei Wochen habe ich gemeinsam mit einer anderen niederländischen Freiwilligen, die ebenso wie ich frisch angekommen war, ausführliche Einführungen in unsere jeweiligen Arbeitsbereiche und das ESC-Programm bekommen. Die darauffolgende Woche hatten wir unser On-Arrival-Training, welches online stattfand. Deshalb beschlossen wir, dafür in eine andere Stadt, nach Timisoara, zu fahren. Das war zwar eine 14stündige Zugfahrt, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Es war sehr schön, zum ersten Mal etwas vom Land zu sehen und auch einen Eindruck von größeren Städten Rumäniens zu bekommen.

Nach dieser Woche ging es dann erstmals richtig los mit der Arbeit. In meinem Projekt arbeite ich mit Lisa zusammen, einer anderen deutschen Freiwilligen. Zu unseren Aufgaben zählen das Organisieren von Deutsch- und Englischklubs und einer QuizNight, außerdem bringen wir Kindern aus dem Ort die Sprache Englisch durch Spiele und ähnliches näher und besuchen einmal die Woche den Kindergarten vor Ort. Ansonsten erledigen wir anstehende Aufgaben unserer Organisation Care2Travel im Büro.

Wie man sieht ist das Aufgabenfeld unseres Projektes sehr breit gefächert, was daran liegt, dass es noch ein ganz neues Programm ist. Am Anfang war ich noch ein bisschen überfordert mit den ganzen verschiedenen Aufgaben und Arbeitsbereichen, aber mittlerweile gefällt mir die Vielfältigkeit an unserem Projekt eigentlich am besten.

Auch außerhalb von der Arbeit habe ich schon viele tolle Dinge gesehen und erlebt. Schon öfters haben wir als Gruppe von Freiwilligen Ausflüge über das Wochenende gemacht und vor ein paar Wochen durfte ich mit zwei anderen Freiwilligen an mehreren geleiteten Tagesausflügen zu nahen gelegenen Städten oder Sehenswürdigkeiten teilnehmen.

Ich habe in meinen ersten 2 Monaten hier schon so viel erlebt und gesehen, worüber ich sehr dankbar bin und ich freue mich schon auf die restlichen Monate, die noch auf mich zu kommen!

Viszlát,

Marlene

Marlene verbringt ihren Freiwilligendienst bei Care2Travel, ihr Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union.