Leni in Skopje, Nordmazedonien // Abschlussbericht

Als ich in Nordmazedonien ankam, hatte ich erst einmal ein mulmiges Gefühl. Ich wusste nicht, wie die Leute sein würden, wie Skopje aussieht oder wie die Arbeit dort ablaufen würde. Aber diese Unsicherheiten konnte ich schnell vergessen. Schon am ersten Tag wurde ich so herzlich begrüßt, dass ich mich sofort willkommen fühlte. Das Schönste an meinem Freiwilligendienst waren definitiv die anderen Freiwilligen. Wir haben so viele Abende zusammen verbracht und Kartenspiele oder Tischtennis gespielt, Karaoke gesungen oder einfach nur zusammengesessen und geredet. Egal, was wir gemacht haben, es hat sich immer besonders angefühlt. Am Anfang dachte ich, drei Wochen wären eine lange Zeit, aber diese drei Wochen  sind so schnell verflogen. Am Ende wollten wir alle einfach nur noch ein bisschen länger bleiben. Es sind nicht nur ein oder zwei besondere Erinnerungen, sondern viel mehr die vielen kleinen und alltäglichen Momente, die mir im Kopf bleiben werden.

In den ersten Tagen hatten wir noch recht viel Freizeit. Meistens packten wir Werbematerial für andere Freiwillige oder Athletinnen und Athleten, halfen beim Einchecken in die Unterkünfte oder halfen dabei Social Media Content zu kreieren. Richtig spannend wurde es dann, als das European Youth Olympic Festival 2025 nach einer beeindruckenden Eröffnungsshow startete. Ab da war ich bei den Siegerehrungen der Leichtathletik im Einsatz Entweder trug ich die Medaillen oder brachte die Sportlerinnen und Sportler zu ihren Plätzen. Es war ein unglaubliches Gefühl, diesen Moment mitzuerleben, für den viele der Athletinnen und Athleten jahrelang trainiert hatten. Ihr Strahlen zu sehen, wenn sie ihre Medaille in den Händen hielten, war einfach unbezahlbar. Gleich am ersten Tag durften wir erleben wie ein Mädchen beim Stabhochsprung den Weltrekord gebrochen hat. Nur die Hitze war sehr anstrengend: fast jeden Tag knapp 40 Grad, und im Stadion hat sich die Wärme noch mehr gestaut. Aber umso beeindruckender war es zu sehen, wie die Athletinnen und Athleten selbst in dieser Hitze noch persönliche Bestleistungen erbracht haben.

Ich hatte mich für den Freiwilligendienst entschieden, weil ich Lust hatte, viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennenzulernen. Außerdem ist Skopje keine typische Urlaubsstadt, und gerade das fand ich spannend. Ich wollte sehen, wie das Leben dort ist, und mehr über ein Land erfahren, von dem ich vorher kaum etwas wusste. Neben der Arbeit hatten wir auch die Chance, ein bisschen zu reisen. An einem Wochenende sind wir zum Ohridsee gefahren, ein wunderschöner, klarer See, der sich zwischen Nordmazedonien und Albanien befindet. Ein anderes Mal waren wir im Matka Canyon, wo unsere Organisation eine gemeinsame Bootsfahrt mit anschließender Besichtigung einer Höhle organisiert hat. Danach sind wir noch in das eiskalte Wasser gesprungen.

Ich würde diesen Freiwilligendienst ohne zu zögern weiterempfehlen. Unsere Koordinatoren haben sich so viel Mühe gegeben, dass unser Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis wird und das hat auch geklappt. Ich habe in dieser Zeit so viele tolle Menschen kennengelernt, von denen ich weiß, dass ich einige bald wiedersehen werde. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass man in nur drei Wochen so enge Freundschaften schließen kann. Der Abschied war hart, und es sind definitiv ein paar Tränen geflossen.

Diese drei Wochen haben mich schon ein Stück verändert. Ich bin offener geworden für neue Situationen und Herausforderungen und habe gelernt, dass es gar nicht schlimm ist, etwas allein zu machen. Es kann sogar der Anfang von etwas richtig Schönem sein. Der Balkan hat mich mit seiner Gastfreundschaft positiv überascht, und ich habe viel über kulturelle Unterschiede gelernt. Zum Beispiel, dass man in Nordmazedonien zu jeder verabredeten Uhrzeit am besten zehn Minuten dazurechnen sollte. Meine Zeit in Skopje hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen und ich kann es kaum abwarten, mich wieder auf die Reise zu machen und an einem anderen Projekt teilzunehmen.

 

Leni verbringt ihren Freiwilligendienst im Volunteer Centre Skopje, ihr Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union.

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