Kostenloser Nahverkehr – here we come!? – Ein Veranstaltungsrückblick

Gemeinsam mit dem Bremer Jugendring organisierten wir am 15.04.2021 eine Online Veranstaltung zum Thema kostenlosem Nahverkehr. Hier lest ihr einen Bericht vom Bremer Jugendring:

 

„Was hat es mit der aktuellen Diskussion um den kostenlosen Nahverkehr auf sich? Und was bedeutet das für mich als Freiwilliger oder junge Ehrenamtliche in Bremen?

Über diese und weitere Fragen diskutierten wir am 14. April in der Online-Veranstaltung „Kostenloser Nahverkehr – Here we come?!“ mit Bremer Freiwilligen, koordinierenden Organisationen des Freiwilligendienstes, Wolfgang Geißler von der Organisation „Einfach Einsteigen“ und folgenden politischen Gästen: Sahhanim Görgü-Philipp (Die Grünen), Sandra Ahrens (CDU), Christian Gerlin (Linksjugend).

Die Besonderheit der Veranstaltung war, dass viele europäische Freiwillige dabei waren: Deswegen wurde manchmal Deutsch gesprochen und manchmal Englisch. Es gab jeweils eine Simultanübersetzung im Chat.

Los ging es mit einer kleinen Vorstellungsrunde bei der jede_R die Aufgabe bekam, seine/ihre Lieblingshaltestelle in Bremen und auf der ganz Welt zu nennen. Vom Sielwall über die Karibik nach Moskau bis zum Bremer Hauptbahnhof!

Zum Einstieg tauchten wir ein in die Lebenswelten Bremer Freiwilliger und plauderten in kleinen Breakout-Räumen zu Themen, die alle irgendwie mit einem kostenlosen Nahverkehr-Ticket für Freiwillige zusammenhängen: Europa, Mobilität, Wertschätzung für den Freiwilligendienst. Zudem gab es kleine Kreativaufgaben für die Gruppen wie „Zeichne deinen alltäglichen Weg durch Bremen in die Karte“ und ein paar vorgegebene Diskussionsfragen (damit die Unterhaltungen auch sicher in Schwung kommen). Hier seht ihr die festgehaltenen Ergebnisse:

Später kamen wir zurück in die große, gemeinsame Runde und es wurde aus allen Gruppen berichtet. So wurde unter anderem diskutiert darüber, dass teilweise Haltestellen/Verbindungen fehlen, die selbst bei einem kostenlosen Nahverkehr eher für die Nutzung eines Fahrrads als des ÖPNVs sprechen. Organisationen, die momentan das Ticket für ihre Freiwilligen übernehmen, berichteten, dass ein kostenfreies Ticket finanziert über das Land Bremen weitere Organisationen überzeugen könnte, auch Freiwillige aufzunehmen. Da dann weniger finanzielle Verantwortung an ihnen hingen bliebe … Mehr Organisationen für Freiwillige hieße gleichzeitig auch mehr Ehrenamt und mehr europäische Mobilität für alle! Außerdem wurde sich dafür ausgesprochen, die Arbeit, die Freiwillige für die Gesellschaft leisten auch als solche zu sehen und wertzuschätzen, beispielsweise in Form eines kostenlosen Nahverkehr-Tickets?! Die europäischen Freiwilligen selbst brachten mit ein, dass ein kostenloses Nahverkehr-Ticket ihnen erleichtern würde, mehr als nur ihre „Einsatzstelle“ in Bremen kennenzulernen. Von einem kostenlosen Nahkehr-Ticket erhoffen sie sich auch mehr Teilhabe am sozialen/kulturellen Leben in Deutschland.

Ohne Pause ging es weiter zu Wolfgang Geißlers Input aus der Organisation „Einfach Einsteigen“, die sich für eine umfassende Verkehrswende einsetzt und eine neue Finanzierungsgrundlage des Nahverkehrs in die politische Diskussion trägt. Er gab Einblicke in die Arbeit von „Einfach Einsteigen“, ihre Vision und lösungsorientierte Vorschläge zum Erreichen eines besseren Nahverkehrs. Ihr wollt mehr über „Einfach Einsteigen“ wissen? Hier geht es zu ihrer Website!

Mit neuen Infos und Argumenten ausgestattet, begaben wir uns wieder zurück in die Breakout-Räume und beschäftigten uns nun mit weiteren Vorteilen eines kostenlosen Nahverkehrs, Hindernissen in der Umsetzung und möglichen Kompromissen. Die visuellen Ergebnisse:

In der abschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass allen Politiker_Innen ein kostenloser Nahverkehr für Freiwillige wichtig ist, aber es teilweise Sorgen bzgl. der Bremer Haushaltslage und der finanziellen Umsetzung gibt. Es wurde den Freiwilligen geraten, den widrigen Umständen zu Trotz am Ball zu bleiben, sich zu vernetzen und gemeinsam mit anderen Aktiven laut zu werden! Das können Bremer Initiativen sein, aber z.B. auch engagierte Organisationen in den Herkunftsländern der europäischen Freiwilligen, denn wünschenswert wäre eine sozialgerechte und klimafreundliche Mobilität in Europa für alle – sowohl im Lokalen als auch im Internationalen.“

Zum Originalbericht geht es hier lang: https://bremerjugendring.de/2021-kostenloser-nahverkehr-fuer-freiwillige/