Clemens in Tbilisi, Georgien // 1. Bericht

Gamarjoba everyone! 

Mein Name ist Clemens, 19 Jahre jung und seit knapp 2 ½ Monate als Freiwilliger in Tiflis, Georgien. Am 20. Januar ging dann nun eine Reise los, die ich wahrscheinlich mein Leben nicht vergessen werde. Nach einem 3-stündigen Flug landete ich dann in einer fremden Stadt, die ich während meines 8 monatigem Aufenthalt mein Zuhause nennen sollte. Für mich war das eine schwierige aber interessante Herausforderung, da ich grade erst mein Abitur absolviert hatte und mein gesamtes Leben in München verbracht habe. Angekommen in meiner WG wurde ich auch schon von meinen 4 Mitbewohnern herzlich empfangen, die aus Deutschland, Estland und Frankreich stammen.

Die nächsten Tage begann ich dann, diese wundervolle Stadt zu erkunden, dessen Charme aus europäisch-orientalischer Mischarchitektur mich sofort einfing. Nach ersten Tagen der Eingewöhnung ging es dann auch schon zur Arbeit- Jam News- die mich in den nächsten Monaten beschäftigen würde. Jam News ist ein Nachrichtenportal, das sich mit den Konflikten- aber auch Kultur und Events- der Kaukasusregion beschäftigt.

Nach diesen ereignisreichen und aufregenden Wochen kam dann aber auch schon eine Zeit gemixter Gefühle. Eine Reihe von Quarantänen in unserer Wohnung, die dann schlussendlich in meiner ersten Infektion gipfelten, ließen mich für eine Weile an meiner Entscheidung zweifeln dieses Projekt überhaupt angefangen zu haben. Auch fühlte ich hier zum ersten Mal, weit von meinen Freunden und meiner Familie entfernt zu sein. Doch nach dieser Zeit der Isolation war es mir erstmalig möglich, das wundervolle Nachtleben und die Kultur hier zu erleben. Außerdem unternahm ich mit Freunden meine erste Reise, die mich nach Gudauri zum Skifahren brachte. 

Mit einem tollen Blick auf den Kasbegis rasten wir die Skipisten herunter, was in mir große Neugier erweckte, weitere Teile Georgiens zu entdecken, die ich noch nicht gesehen hatte. Nachdem sich die Situation also beruhigt hatte und ich mich fast schon eingelebt fühlte, ging es dann los. Durch die Teilnahme in zwei Projekten in Rustavi und Bakuriani, an denen ich teilnahm, lernte ich viele neue Leute kennen, die ich inzwischen auch als Freund bezeichnen würde. Insbesondere im letzteren Projekt lernte ich Menschen kennen, die mich bewogen, sie in Eriwan,Armenien zu besuchen, was ich diese Woche auch direkt tat. Also stieg ich in den Nachtzug und unternahm diese Reise. Dort erkundete ich die Stadt und natürlich auch das Nachtleben : ). Nun bin ich seit gestern zurück, geschafft aber glücklich.

Insgesamt lässt sich sagen, dass ich die Zeit hier in vollen Zügen genieße, auch wenn es hier natürlich auch Dinge gibt die mich stören. Angefangen von häufigen Strom und Wasser Ausfällen bis zu Corona. Doch die positiven Sachen überwiegen bei weitem. Zum beispiel lerne ich hier eine ganz neue faszinierende Sprache, Schrift und Kultur auf eine Weise kennen, die mir bei einem Kurztrip niemals möglich gewesen wären. Außerdem genieße ich es, hier alleine zu wohnen und unabhängig zu sein. Doch das beste hier sind die Freunde die ich hier bereits gemacht habe, und die Erfahrungen, die ich hier fürs Leben gelernt habe und bestimmt anwenden werde.

Nakhvamdis

Cleme

Clemens verbringt seinen Freiwilligendienst bei GOGROUP mit Unterstützung von DRONI. Finanziert wird das Projekt vom Europäischen Solidaritätskorps und JUGEND für Europa.