Ausland // Weiterbildung „Theater for Youth“ in Guggisberg, Schweiz

Die Schweiz überraschte und erfreute uns!

 

Der Ausbildungskurs „Theater for Youth“ fand in Guggisberg statt, einem kleinen Dorf in der Region Gantrisch in der Schweiz. Neben frischer Luft und einem malerischen Blick auf die Berge, die Flucht aus der Routine unserer Heimatländer für eine Woche war das, was wir am meisten über unseren Aufenthalt genossen haben. Vor allem aber regten uns das Thema und die Übungen zum Nachdenken über verschiedene gesellschaftspolitische Fragen an und motivierten uns, Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Wir haben auch herausgefunden, dass jeder einen positiven Einfluss auf seine Umgebung haben kann.

Zunächst möchten wir sagen, dass wir eine fantastische Woche hatten und sie sehr genossen haben! Es sind wir, die Teilnehmer, die das Projekt so besonders machten. Da wir eine relativ kleine Gruppe waren, konnten wir uns gegenseitig gut kennenlernen. Insgesamt bestand der Kurs aus 16 Teilnehmer:innen aus der Schweiz, Israel, Palästina, Bulgarien, Serbien, Mazedonien, Kosovo und Deutschland.

Wie der Titel der Weiterbildung andeutet, war Theater ein Hauptbestandteil der Woche. Es war jedoch nicht eine gewöhnliche Art des Theaters, sondern eine Methodik des „Forumtheaters“ – das Teil von Augusto Boals „Theater der Unterdrückten“ ist. Mit Hilfe dieser Methode konnten wir uns der Probleme einiger Länder bewusster werden, indem wir soziopolitische Probleme untersuchten.

Am ersten Tag des Projekts führten wir teambildende Maßnahmen durch und konzentrierten uns auf den Aufbau von Vertrauen. Das war zwar ab und zu eine Herausforderung, aber es hat gut funktioniert. Am zweiten Tag fühlten wir uns wohler im Umgang miteinander und hatten eine tolle Zeit zusammen, lachten und hatten Spaß.

Durch Trainingskurse können wir aus unserer Komfortzone ausbrechen und anfangen, über den Tellerrand zu denken. Neue Menschen kennenzulernen und neue Beziehungen zu knüpfen inspiriert uns immer. Obwohl man nur eine Woche lang an den Projekten teilnimmt, denken wir denken wir, dass wir uns durch unsere Gespräche durch unsere Gespräche sehr tief kennenlernen konnten. Die Möglichkeit, an solchen Programmen teilzunehmen ist sehr wertvoll.

Die Gelegenheit zu haben, auf der Bühne aufzutreten und unsere Charaktere zu erkunden, war eine wundervolle Erfahrung. Mithilfe von unterschiedlichen Szenen wurden Situationen unserer Lebenswelten dargestellt, in denen einige Personen als „Unterdrückende“ und „Unterdrückte“ auftraten. Die Teilnehmenden im Publikum waren anschließend aufgefordert, die Unterdrückungssituation realstisch zu (aufzu)lösen. Dies konnte beispielsweise in Form von konkreten Verhaltsänderungen einzelner Rollen oder mithilfe der Einführung neuer Charaktere in die Szene geschehen. In einigen Situationen erschien die „Lösung“ sehr naheliegend und es konnte schnell ein Konsens gefunden werden, andere Male führte die szenische Darstellung zu stundenlangen konstruktiven Diskussionen zum Thema. So konnten wir viel Neues lernen und unterschiedliche Perspektiven einnehmen.

Durch den Kurs haben wir zudem ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie die Umsetzung eines erfolgreichen Theaterprojekts aussehen kann. Um unser Bestreben zu verwirklichen, anstehende Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene zu organisieren, werden wir mit Sicherheit einige dieser Methoden anwenden. Darüber hinaus ist es unerlässlich, sich der Probleme der Menschen in anderen Ländern stärker bewusst zu werden.

Die Schweiz hat uns positiv überrascht. Jeden Tag bereitete ein nahegelegenes Restaurant leckeres Essen für uns zu. Es besteht kein Zweifel, dass dieses ruhige, saubere Land voller  atemberaubender natürlicher Schönheit für jede*n etwas zu bieten hat. Wir durften bei diesem Projekt viele wunderbare und coole Menschen kennengelernt, die einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen haben.

Abschließend können wir jede*n nur ermutigen, seine/ihre eigenen Möglichkeiten zu maximieren und ein aktives Mitglied unserer Gesellschaft zu sein.

Die Weiterbildung „Theater for Youth“ wurde vom Erasmus+ Programm finanziert.