Ausland // Jugendbegegnung „Heads up, screens down“ in Almada, Portugal

 

Vom 10.09.2025 bis 17.09.2025 haben wir an einem einwöchigen Erasmus+-Jugendaustausch in Almada, Portugal, teilgenommen. Gemeinsam mit insgesamt 36 jungen Menschen aus sechs verschiedenen Ländern (Italien, Spanien, Armenien, Zypern, Portugal und Deutschland) trafen wir uns unter dem Motto: “Heads Up, Screens Down.”

Wie der Titel des Austauschprojekts bereits vermuten lässt, beschäftigten wir uns in verschiedenen Aktivitäten damit, welchen Einfluss unsere Smartphones auf uns haben und welche Alternativen wir zum digitalen Medienkonsum entwickeln können.

Nachdem wir uns am ersten Tag kennengelernt hatten, begannen wir gemeinsam, das Thema zu entdecken und zu bearbeiten.

Ein besonders schöner Moment war, als uns an einem Tag ältere Menschen aus einem portugiesischen Altenheim besuchten. Bei Keksen und Tee unterhielten wir uns mit ihnen über ihr Leben und die Zeit vor den Smartphones. Dies war eine bereichernde Erfahrung für beide Seiten. Besonders spannend fanden wir, dass der interkulturelle Austausch des Projekts plötzlich auch zu einem intergenerationellen Austausch wurde.

Ein weiteres Highlight unseres Aufenthalts war das Erlernen und Praktizieren von Qi Gong. Qi Gong ist eine ostasiatische, dem Yoga ähnliche Praxis, bei der Achtsamkeit im Mittelpunkt steht. Mit einer großartigen Lehrerin lernten wir am Strand von Almada, wie wir uns durch Atemtechniken, Selbstmassage und Dehnübungen mit unserem Körper verbinden und uns so in Einklang mit der Welt bringen können.

Außerdem entwickelten wir in Kleingruppen von jeweils sechs Personen eigene Gesellschaftsspiele. Dabei konnten wir nicht nur unsere Kreativität entfalten, sondern auch ganz praktisch eine Alternative zur Smartphonenutzung erproben.

Stimmen aus dem deutschen Team

Warum hast du teilgenommen?

Fereshteh: Ich habe viel über Dopamin-Sucht und darüber gelernt, wie soziale Medien unsere Aufmerksamkeitsspanne verkürzen. Als ich dieses Projekt fand, dachte ich: Das ist eine perfekte Gelegenheit für mich! Besonders, weil das Projekt in Lissabon stattfand, eine Stadt, die ich schon lange besuchen wollte.

Lea: Ich bin im Studium dauernd auf meine Bildschirme und das Internet angewiesen und fand es eine passende Idee, mich davon ganz bewusst für eine Weile zu entfernen und im Hier und Jetzt neue Erfahrungen mit neuen Menschen sammeln zu können.

Peggy: Heutzutage geht fast nichts mehr ohne Bildschirme, egal, was ich am Tag mache, es beinhaltet meistens ein digitales Gerät. Besonders aufgefallen ist mir das in der freien Zeit zwischen Schule und Studium. Deshalb wollte ich diese nutzen, um mich mehrmals mit dem Thema zu befassen und auseinanderzusetzen. Deshalb habe ich mich für das Projekt beworben.

Was hast du gelernt? Was war neu oder überraschend?

Fereshteh: Wir haben viel über die portugiesische Kultur und Geschichte gelernt und gemerkt, wie wichtig Offline-Aktivitäten sind. Hierbei haben wir zum Beispiel Brettspiele oder Gruppenspiele ohne Handy kennengelernt. Beim Kulturabend stellten alle Länder etwas vor. Besonders überrascht hat mich Armenien: Ich habe gelernt, dass es viele persische Wörter in der armenischen Sprache gibt (Persisch ist meine Muttersprache). Außerdem wusste ich nicht, dass Armenien das erste Land war, das das Christentum als offizielle Religion annahm.

Lea: Ich habe gelernt, dass, egal wie viele Erasmus+-Projekte man schon gemacht hat, es sich immer lohnt, sich zu öffnen und auf neue Menschen und Nationalitäten einzulassen. Natürlich hilft das Internet und Handys, um in Kontakt zu bleiben, aber die gemeinsame Offline-Zeit miteinander im echten Leben bleibt die wertvollste Erfahrung. Im Projekt habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich mit echten Menschen zu verbinden. Auch, dass es durchaus okay ist, seine digitalen Geräte zu nutzen – man sollte sich nur über seinen Konsum bewusst sein. In vielen alltäglichen Situationen greifen wir zur Technik, ohne dass es tatsächlich nötig ist.

Peggy: Im Projekt habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich mit echten Menschen zu verbinden. Auch, dass es durchaus okay ist, seine digitalen Geräte zu nutzen – man sollte sich nur über seinen Konsum bewusst sein. In vielen alltäglichen Situationen greifen wir zur Technik, ohne dass es tatsächlich nötig ist. Zudem habe ich sehr viel über die verschiedenen Kulturen und Sprachen der teilnehmenden Länder gelernt, besonders über Portugal. Besonders interessant fand ich Armenien und den Fakt, dass sie dort zum Beispiel zum Übersetzen von Wörtern, aber auch um z. B. Filme im Kino zu schauen, Russisch nutzen, da der Übersetzer kein Armenisch anbietet.

Was machst du jetzt zu Hause anders?

Fereshteh: Ich werde bewusster über meine Online- und Offline-Gewohnheiten nachdenken. Jetzt habe ich eine bessere Vorstellung davon, wie ich beides in Balance bringen kann. Im Projekt haben wir auch Lissabon erkundet. Dank der Stadtführungen weiß ich nun, wie man sich schon vor einer Reise über eine Stadt informieren kann, um sie besser zu erleben.

Peggy: Das Internet ist aus meinem Alltag nicht wegzudenken, doch nach dem Projekt denke ich nun viel intensiver über meinen Internetkonsum nach und versuche, bewusst Offline-Aktivitäten in den Alltag einzubauen.

Weitere Gedanken:

Lukas: Viel wichtiger als das Thema und die spezifischen Inhalte des Programms erscheint mir das Zusammenkommen verschiedener Europäerinnen und der interkulturelle Aspekt des Projekts. Ich glaube, dass durch solche Begegnungen nicht nur grenzüberschreitende Freundschaften entstehen, sondern auch ein Bewusstsein für die Kulturen unserer Nachbarländer. Solche Projekte verkörpern eine gelebte Idee Europas. Wir lernen mit ihnen, was es heißt, Europäerinnen zu sein und als Europäer*innen zusammenzuarbeiten.

Die Jugendbegegnung „Heads Up, Screens Down“ wurde vom Erasmus+ Programm finanziert und von unserer Partnerorganisation  RUA durchgeführt.

Wenn du etwas Ähnliches erleben möchtest, schau dir unsere Calls hier an.