Tamina in Skopje, Nordmazedonien// 1. Bericht

Добар ден! Die Zeit hier in Skopje vergeht, wie im Flug und nach meinen ersten zwei Monaten hier kann ich sagen, dass die Zeit hier die vermutlich chaotischste aber auch die aufregendste in meinem Leben war.

Ich bin Tamina aus Hamburg. Ich bin 18 Jahre alt und seit September 2022 in meinem Auslandsfreiwilligendienst in Skopje, Nordmazedonien. Hier arbeite ich bei der Organisation ,,Volunteers Centre Skopje“ und bin überwiegend im Journalismus und der Jugendarbeit tätig.

Skopje war für mich erstmal ein kleiner Kulturschock, allerdings etwas anders als meine Mitfreiwilligen. Viele von diesem kommen aus kleineren Städten und haben in Skopje, der mit Abstand größten Stadt Nordmazedoniens, zum ersten Mal das richtige ,,Großstadtleben“ erlebt. Für mich war die Größe im vergleich zu Hamburg erstmal sehr unspektakulär. Was mich am meisten überrascht hat war neben dem superpraktischen Fakt, dass man gefühlt jedes Ziel zu Fuß erreichen kann, die Mentalität zu Pünktlichkeit und Organisation. Während wir in Deutschland dort klischeehafte Meister sind, herrscht hier eher ein Verständnis von ,,vereinbarte Zeit + 25 Minuten“.

Was meine Freizeit hier betrifft, muss ich leider zugeben, dass ich definitiv noch nicht so viel gemacht habe, wie ich gern hätte. Ich war bereits auf dem Vodno, einem nahen gelegenen Berg, wandern und habe größere Teile der Stadt durch Spaziergänge und andere Ausflüge gesehen. In meinem normalen Alltag komme ich kaum dazu, mir andere Dinge, wie Museumsbesuche vorzunehmen, weil ich mich immernoch an den neuen Tagesablauf gewöhnen muss. Auch wenn ich mich in Hamburg als eher organisiert und unabhängig eingeschätzt habe, musste ich erfahren, dass das Leben bei den Eltern sich doch ein ganzes Stück von dem Leben in einer WG unterscheidet. Gerade nach dem auch ungewohnten 7- stündigen Arbeitstag im Büro ist es dann eine kleine Herausforderung auch noch Einkaufen, Kochen oder Wäsche waschen zu müssen. Ich bin aber sehr sicher, dass ich mich im Laufe der Zeit noch in diesen Alltag hereinlebe.

Generell lässt sich sagen, dass der Freiwilligendienst in Skopje, die vermutlich bestmögliche Vorbereitung auf mein zukünftiges Leben ist. Nicht nur lerne ich hier, mich besser im Haushalt zurechtzufinden und einen geregelten Arbeitsalltag zu haben, sondern man wird auch wesentlich selbstständiger. Sich in einer neuen Stadt in einem fremden Land orientieren zu müssen, hat mein Selbstbewusstsein und auch meine Fähigkeit, die unterschiedlichsten Dinge selbst lösen zu können, ungemein gestärkt. Außerdem lerne ich hier sehr viele verschiedene Soft Skills, vor allem soziale Kompetenzen durch die häufige Arbeit im Team und den ständigen Kontakt zu neuen Menschen.

Letztendlich bin ich sehr froh mich auf das Experiment ,,Europäisches Solidaritätskorps“ eingelassen zu haben und damit jetzt so viele schöne und hilfreiche Erfahrungen zu sammeln. Ich halte euch in meinem nächsten Bericht auf dem Laufenden. 😉

Ganz liebe Grüße,

Tamina

Tamina verbringt ihren Freiwilligendienst im Volunteers Centre Skopje, ihr Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union.