Marlene in Tbilisi, Georgien // Abschlussbericht

Als junge Abiturientin aus Regensburg ohne jegliche Erfahrungen oder Erwartungen bin ich irgendwie nach Tiflis in die Hauptstadt Georgiens gelangt. Für den ESK habe ich mich entschieden, nachdem ich von dem tollen Programm in einer Zeitschrift gelesen hatte. Das vielfältige Angebot und die spannenden Optionen haben mich sofort angesprochen.

Nachdem ich so eine tolle Kommunikation mit NaturKultur hatte, habe ich mich sofort sehr gut aufgehoben gefühlt. Mein Projekt lief für fünf Monate unter dem Motto „Global Difference Makers“. Dabei habe ich in einer georgischen Organisation in Tiflis gearbeitet, mit welcher wir verschiedene Projekte ausgeführt haben, um die lokale Bildung und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu fördern. Mit fünf Mitbewohner:innen und motivierten Kolleg:innen habe ich mich schnell in das sehr gemütliche und entspannte georgische Arbeitsleben integriert. Durch das internationale Umfeld und viele Reisen konnte ich unfassbar viele spannende Menschen aus der ganzen Welt kennenlernen und ständig weiterlernen. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Zeit gehabt, in der ich so viel gewachsen bin und gelernt habe – so viel steht fest.

Fünf Dinge, die ich während meinem Projekt gelernt habe, sind:

  1. Mein Zuhause ist, wo meine Familie ist.
  2. Georgisch ist echt schwierig.
  3. Man kann gut zusammenleben, wenn jede:r friedlich ist.
  4. Trampen macht Spaß.
  5. Das Stadtleben ist als Dorfkind eine richtige Herausforderung.
  6. Georgische Menschen sind unendlich herzlich und gastfreundlich.
  7. Ich liebe ein internationales Umfeld.
  8. Vegan leben in Georgien ist möglich!
  9. In der EU zu leben ist Luxus (keine Grenzen etc.).
  10. Ich kann alleine und unabhängig leben.

Da ich so Vieles mitnehmen konnte und so viel unerwartete Erfahrungen gemacht habe, wird mich dieses Abenteuer noch lange beschäftigen. Bis ich diese intensiven Erlebnisse verarbeitet habe, wird bestimmt noch viel Zeit vergehen. Mehr Selbstbewusstsein, mehr Bewusstsein für geopolitische Krisen und besseres Englisch nehme ich auf jeden Fall mit! Besonders durch die vielen Reisen konnte ich so Vieles lernen. Menschen mit komplett neuen Kulturen und Traditionen haben mich einen Blick in Ihr so ganz anderes Leben lassen werfen. Freundliche Autofahrer haben uns teilweise stundenlang gefahren – ohne auch nur die geringste Gegenleistung zu erwarten. So häufig hatten wir irgendwelche Schwierigkeiten und haben meistens dank unfassbar hilfsbereiten Menschen eine Lösung gefunden.

Gerade auf Reisen ist mir bewusst geworden wie schön es ist, eine Familie zu haben. Ich habe mich während meiner kompletten Zeit in Georgien darauf gefreut, meine Familie wieder in die Arme schließen zu können – obwohl es so schön dort war! Das hat mir gezeigt, wie wertvoll es ist, ein Zuhause zu haben.

Wer auch immer Lust hat auf neue Menschen, verrückte Erfahrungen und spannendes Wissen über Europa – sofort bewerben! Es ist eine wundervolle Möglichkeit, aus der Komfortzone zu treten und den Horizont zu erweitern. Ich bin dankbar für jeden Moment in dieser Zeit.

Nun bin ich wieder Zuhause und fühle mich, als wäre ich ein riesiges Stück gewachsen. Neue Erfahrungen, andere Ansichten, viele Unsicherheiten und ganz wundervolle Begegnungen haben mich zu einem anderen Menschen gemacht.

Marlene

 

Marlene war Teil des Projekts „Global Difference Makers“, finanziert durch das Europäische Solidaritätskorps und Jugend für Europa.