Lenya in Bassano del Grappa, Italien // 2. Bericht

Ciao!

Ich bin´s wieder, Lenya in Bassano del Grappa in Italien. Mittlerweile sind nun schon circa 7 Monate von meiner Zeit hier um. Vor allem in den letzten paar Monaten habe ich sehr viel erlebt, neue Menschen kennengelernt und bin dabei oft über meinen eigenen Schatten gesprungen.

Es ist schön mitzuerleben, wie man selbst immer mehr Teil einer neuen Kultur wird, sich in die Tagesabläufe der Menschen in seinem Projekt integriert, ein immer festerer Bestandteil davon wird und dabei über sich hinauswächst.

Die letzten Monate habe ich trotz Coronaregeln die Möglichkeit gehabt, die Umgebung zu erkunden und einige neue Städte zu besuchen und vor allem – das Wichtigste – viele neue Restaurants und Bars auszuprobieren. Und natürlich regelmäßig Aperitivo trinken zu gehen, was zumindest hier in Venezien genauso ein fester Kulturbestandteil ist (oder eher ein kollektives kulturelles Trinkproblem, das kann man sehen wie man möchte) wie Pizza.

Es macht wirklich Spaß neue italienische Städte zu erkunden und die typischen Häuser, Villen und Palazzi zu betrachten und sich dabei sich zu wünschen, man könnte dort wohnen. Meine Lieblingsstadt in der Umgebung ist Venedig, vor allem jetzt, wo dort kaum Touristen unterwegs sind und man die Stadt relativ leer erleben kann, was man normalerweise möglich ist. Es macht unglaublich Spaß, sich in dieser Stadt zu verlieren, einfach der Nase lang durch die kleinen Gassen zu gehen und dabei neue Ecken und Orte zu entdecken, auf die man wahrscheinlich sonst nie gestoßen wäre.

Zudem wird es mit der Zeit immer einfacher auf neue Menschen zuzugehen und kennenzulernen, natürlich weil ich mittlerweile die Sprache ganz gut beherrsche, zum anderen aber auch weil man durch diese Erfahrung lernt, spontan einfach auf neue Menschen zuzugehen und sie anzusprechen (daran arbeite ich übrigens immer noch…), und gleichzeitig auch selbst viel aufgeschlossener und selbstsicherer wird. Und natürlich bekommt man durch viele neue Bekanntschaften die Inside Tipps und kann diese dann ausprobieren.

Auf neue Menschen zugehen ist hier in Italien im Generellen viel einfacher, Italiener sind meistens sehr offene Leute, die sich schnell auf ein Gespräch einlassen oder mit denen man spontan etwas trinken gehen kann. Es ist super spannend so viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen, ihre Geschichten zu hören und sich von ihnen inspirieren zu lassen. Dank der anderen ESC-Freiwilligen in der Gegend lernt man neben der italienischen Kultur auch Teile anderer europäischen Kulturen kennen.

Mittlerweile kann ich sagen, dass mich hier in Italien die Menschen, die ich kennengelernt habe, am meisten beeindruckt haben, denn die haben mich unglaublich offen, ohne mich zu kennen, in ihr Leben aufgenommen und spielen darin auch eine große Rolle.

Während wir unseren Sommerurlaub planen, neue Menschen kennenlernen und Italien genießen, wird mir immer wieder zwischendurch klar, wie glücklich ich mich schätzen kann, trotz dieser etwas schwierigen Situation hier zu sein und all diese Erfahrungen zu sammeln.

Ich freue mich auch die letzten Monate hier und darauf, diese voll auszunutzen.

 

Lenya

Lenya ist Teil eines ESK Projekts der Organisation Progetto Zattera Blu Società Cooperativa Sociale Onlus, finanziert durch das Europäische Solidaritätskorps und AGENZIA NAZIONALE PER I GIOVANI.